Dienstag, 14. Mai 2013

Kristina Botha, Mai 2013

Meer und Himmel    Kleine Seelandschaft in Öl auf Pappe, KBOTHA 2013



Samstag, 11. Mai 2013

Einige Exponate der Ausstellung FAMILY WORK 2

Arbeiten auf Papier - 50 x 70 cm

Gerahmt: 10 x 50 x 70 cm, Mischtechnik auf Papier, KB 2013

Für mich war 50 x 70 cm schon immer ein optimales Format; sozusagen "quadratisch, praktisch, gut".

Es ist groß genug, um Platz für die Komposition zu haben und die Dynamik einer expressiven Malerei erkennbar zu machen, aber doch klein genug, um auch in durchschnittliche Wohnräume und nicht nur in hallenartige Galerien oder gar Museen zu passen. Der Preis ist auch hier, wie bei den ganz kleinen Formaten im vorigen Artikel, nicht zu verachten: 

70,- Euro für ein Original, Mischtechnik auf Aquarellpapier. Ein weiterer Vorteil: 

Rahmen in der Größe 50 x 70 cm gibt es günstig zu kaufen (zum Beispiel bei IKEA).

Ohne Titel, 50 x 70 cm, Mischtechnik, KB 2013
Ohne Titel, 50 x 70 cm, Mischtechnik, KB 2013 sold
Ohne Titel, 50 x 70 cm, Mischtechnik, KB 2013
(verkauft)
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Text & Fotos: (c) KBOTHA 2013

Einige Exponate der Ausstellung FAMILY WORK 1

Kleine Formate auf Papier von KBOTHA

Meine kleinen Formate waren auf der Vernissage in meinem "kleinen Museums-Shop" erhältlich. Die Blätter haben allesamt eine Größe von 13 x 18 cm, es handelt sich um Mischtechnik (Acrylfarben, Grafit, Öl- und Pastellkreiden) auf Aquarellpapier. Diese Kleinstformate haben zweierlei Vorteile: Ich selbst benötige wenig Platz für die Arbeit und die Lagerung, und der Sammler braucht weder riesige leere Wände noch großes Kapital. Auf diese Weise ist Original-Kunst erschwinglich - etwas, das ich mir selbst immer wünsche, wenn es um meine zeitgenössischen Lieblingsmaler geht. Auch und gerade auf Reisen, nach Besuchen in dänischen, schwedischen, französischen oder sonstwo befindlichen Galerien, sind kleine Formate doch viel praktischer!!! 

Ohne Titel, 13 x 18 cm, Mischtechnik, KB 2013
Ohne Titel, 13 x 18 cm, Mischtechnik, KB 2013
Ohne Titel, 13 x 18 cm, Mischtechnik, KB 2013
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Ohne Titel, 13 x 18 cm, Mischtechnik, KB 2013
Jeweils  (o. u. u.) Ohne Titel, 13 x 18 cm, Mischtechnik, KB 2013
(Fotos und Text: (c) KBOTHA 2013)


Preise auf Anfrage / zwischen 15,- und 25,- EURO

Eröffnungsrede von Kristina Botha auf der Vernissage der Ausstellung FAMILY WORK

FAMILY WORK anno 1970: Tina & Willi

Herzlich willkommen, liebe Gäste, liebe Freunde,

eines meiner Lieblingsfotos aus Kindertagen zeigt meinen Vater zusammen mit mir, die ich gerade erst krabbeln gelernt habe, im Strampelanzug, im Wohnzimmer auf dem bunten 70er-Jahre-Teppich, halb liegend beim Zeichnen. Meine kleine Faust windet sich noch recht grobmotorisch um den Buntstift, aber ein Anfang war gemacht.
Man streitet sich, ob künstlerisches Talent angeboren oder sozialisiert ist – ich glaube, es ist eine Mischung aus beidem, ich jedenfalls bekam nicht nur die Gene mit in die Wiege, sondern eine  künstlerische Ausbildung quasi frei Haus.

An dieser Stelle hatte ich ursprünglich vor, Sie mit meinem beruflichen Werdegang zu quälen, aber ich habe dann entschlossen, lieber gleich zum Kern der Sache zu kommen, und darauf einzugehen, wie ich zur abstrakten Malerei kam, denn um diese geht es ja heute – neben den Arbeiten meines Vaters.

Seit meiner ersten Einzel-Ausstellung 1990 in einer kleinen Galerie in Altona, die es natürlich längst nicht mehr gibt, in der ich Frauenporträts zeigte, begannen mich meine eigenen gegenständlichen Darstellungen zu langweilen. Ich hatte schlichtweg keine Lust mehr dazu. Ich brauchte etwas Neues.
Ich hatte die Vision von großen abstrakten Kompositionen in leuchtenden Farben, SO stellte ich mir meine Malerei zukünftig vor:  Expressiv, dynamisch, wild, frei. Der Prozess des Malens selbst sollte im Mittelpunkt stehen. Und so machte ich mich voller Schaffenswut ans Werk.
Es wurde ein jahrelanger, ja, ein jahrzehntelanger Weg.

Denn nichts war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Meine anfängliche Überzeugung, abstrakte Malerei sei schnell und leicht gemacht, entpuppte sich als absoluter – wenn auch weit verbreiteter - Irrglauben.
Aber die Suche nach der Umsetzung meiner Vorstellung wurde zu einer Herausforderung - mein Ehrgeiz war geweckt. Ich besuchte Ausstellungen und wälzte Bücher über den abstrakten Expressionismus  und die Geschichte der Abstraktion in der Malerei. Ich probierte und probierte, ich malte Tag und Nacht, zumeist auf dem Fußboden, wie in Kindertagen, bis ich schließlich an meine persönlichen Grenzen stieß, weil ich immer noch nicht das auf die Leinwand gebracht hatte, was mir vor meinem inneren Auge vorschwebte. Also suchte ich mir Hilfe.

Ich wurde 2 Jahre lang Schülerin von zwei ausgezeichneten Malerkollegen und nahm Unterricht in Ottersberg bei Michael Kohr, seines Zeichens Professor für freie Malerei an der Fachhochschule Ottersberg.

Im Gegensatz zu meinem Vater male ich nun also fast ausschließlich abstrakt, auch und gerade was meine Keramik angeht, außer vielleicht in meiner täglichen Skizzenarbeit oder was die kleinen Landschaften angeht, die ich quasi als Hobby nebenbei produziere – aber das Hauptwerk ist und bleibt abstrakt, und deshalb erscheint es mir wichtig, zum Verständnis noch ein paar Worte über die Abstraktion in der Malerei zu sagen.

Anfang des 20. Jahrhunderts löste sich bekanntlich die bildende Kunst von der gegenständlichen Darstellung und befasste sich mit dem Kern der Malerei: der Farbe – ist sie doch DAS Medium der Malerei schlechthin. Es sind die Farben und natürlich die Formen, die ein Mensch zuerst erblickt – erst danach wird ja einer Form in einer bestimmten Farbe ein Begriff zugeordnet.

Kunst soll aber schon etwas können oder bewirken; nach Goethe, im Gegensatz zu Newton, aber der kam ja auch aus einer ganz anderen Abteilung und verdarb sich die Augen bei seinen Versuchen zum Thema Licht und Farbe, soll das Ziel der Rezeption die Bewusstseinserweiterung sein, und das wird auch erreicht, denn Farbe erweitert naturgemäß die Wahrnehmung – ein rote Quadrat z.b. bewirkt beim Betrachter etwas anderes als ein schwarzes.
Manche Leute macht eine rote Farbfläche regelrecht aggressiv! Ich persönlich werde dagegen wütend, wenn ich auf ein grünes Gemälde schaue. Wo Grün doch angeblich so beruhigend sein soll… Aber da kommt es dann wieder auf die FORM an – ein Blatt im Wind wirkt einfach anders als eine grüne Farbfläche. In diesem Kontext bekommt also monochrome und auch abstrakte Mehrfarben-Malerei eine emotionale Bedeutung. Und das, so mein Professor, sieht der Banause nicht.

Darum sagte er immer gerne: >>Die abstrakte und monochrome Malerei hat gerade erst begonnen, weil die Menschen sie noch immer nicht wirklich verstehen.<< Und: Ein gutes Bild müsse den Betrachter in eine 4. Dimension, in eine Art Rausch versetzen - oder hypnotisieren, wenn man so will.

In der abstrakten Malerei, in der die übliche Perspektive aufgehoben wird, es aber dennoch eine Paraperspektive gibt, die Tiefe und Spannung erzeugt, ist jede Form und jede Farbe gleich wichtig, einzig der Raumaspekt zählt. Da jedes Teil also gleich wichtig ist, ist der Betrachter oft irritiert und versucht einen Sinn zu sehen, versucht, wie beim Expressionismus oder Impressionismus etwas Gegenständliches zu erkennen. Doch das funktioniert nicht, wenn man Abstraktionen verstehen will; es geht einzig und allein um Komposition und Emotionen.

Die Malerei des 20. Jahrhunderts machte neue Inhalte, aber auch Farbzusammenhänge möglich. Und das geht immer weiter. Während man um 1960 an Kunsthochschulen noch lehrte: >>Grün und Blau trägt die Sau<< oder >>Goldener Rand, des Malers Schand<<, kümmern solche Sprüche heute überhaupt nicht; im Gegenteil: Es geht ja darum, immer wieder die Regeln zu brechen und Neues zu schaffen.
Mein Kunstprofessor meinte jedenfalls nach seinen Vorlesungen über die Farblehre Goethes oder Ittens immer, man solle den >>ganzen Quatsch<< gefälligst gleich wieder vergessen, denn, das seien Gesetzmäßigkeiten, die in der Kunst gebrochen werden müssten. Man müsse sich aber stets der Farbe hingeben, die Farbe leben, die Farbe sein, so lange in das Farbgeschehen eintauchen, bis die Form erscheint. Und Form ist nicht gleich Gegenstand!

Wie im Leben kann dabei nichts erzwungen werden, sonst würde das Ergebnis nicht stimmen, es würde schlicht peinlich. So peinlich wie ein schlechtes Gedicht oder eben ein hingepfuschtes Bild von jemandem, der von Malerei keine Ahnung hat. Es muss immer auf Stimmigkeit geprüft werden. Eine Farbform, die nicht stimmt, wirkt banal und aufgesetzt.

Doch man kann sein Sujet noch so gut beherrschen -
Wohl jeder abstrakte Maler hat sie schon zu hören gekriegt: die blöden Kommentare von selbst ernannten Kunstexperten. Ein oft gebrauchter Vorwurf ist, moderne Malerei sehe aus wie die Schmiererei eines Kindes - was im Übrigen auch als Kompliment zu würdigen wäre, wenn man nicht genau wüsste, dass es nicht so gemeint ist. "Das kann ich auch", denkt sich so mancher und würdigt die Ausbildung und den Lebenszweck eines Künstlers damit hemmungslos herab. Dazu gibt es ja diesen Comic, in dem ein Museumsbesuchter zu einem kubistischen Gemälde sagt: "Das kann ich auch!", und das Bild antwortet: "Kannst du nicht!"

Es verhält sich anders. Jeder, der einen geschulten Blick auf Malerei hat, erkennt an einem Exponat sofort, ob der Künstler was "kann", nämlich schon allein an der Technik. Ein Laie wird niemals die malerischen Techniken draufhaben wie ein "gelernter" (ob studierter oder durch Schülerschaft geprägter) Maler. (Der Maler kann natürlich auch ein Kind sein, warum auch nicht.) Und das Wissen um die Technik und die dahinter stehenden Konzepte sieht man. Man sieht es an der Komposition, am Ausdruck, am Auftrag der Farben, an dem Umgang mit grafischen Elementen, an der Pinselführung.
Eine völlig andere Sache ist, ob mir persönlich eine Arbeit gefällt, was Inhalt, Thema oder Farbgebung angeht. Das hat aber nichts damit zu tun, ob der Maler begabt ist oder nicht. Ein sogenanntes "künstlerisch wertvolles" Bild kann durchaus hässlich erscheinen. Es ist nicht Aufgabe der Kunst, dekorativ zu sein.

Rot war die erste Farbe, die einen Namen bekam, heißt es, und Farben und Formen ergeben zusammen eine mehr oder weniger kontrastreiche Komposition, so geschieht es auch in der Natur, nur dass wir dort das Ergebnis genau benennen.

Ein Baum ist grün und hat eine bestimmte Form,
Ein Apfel ist rot und rund, das Meer ist blau usw.
Was aber, wenn die Benennung (Meer, Apfel, Baum) fehlt?
Mindert das dann den Genuss des Sehens?
Muss ein Bild etwas Reales darstellen?
Oft versuchen Betrachter in meinen Arbeiten Dinge auszumachen: rosa Elefanten, Sonnenuntergänge, ganze Landschaften oder gar soziale Zusammenhänge. Diese Inhalte sind aber zumeist nicht oder eigentlich nie von mir beabsichtigt und fallen unter die Rubrik Bewusstseinserweiterung des Betrachters oder DESSEN unbewusste oder vorbewusste Realität. Was wiederum in der Kunsttherapie interessant wäre. Um es ganz klar zu machen: ich male überwiegend  keine gegenständlichen Motive, es ist kein Expressionismus, sondern Abstraktion in Reinform.

Falls ich ein Bild am Ende nach einer Landschaft benenne, was dann und wann vorkommt, so ändert das daran nichts. Das mache ich, weil mich die  Farbgebung und Komposition an etwas erinnern, an ein Gefühl, einen farblichen und figürlichen Eindruck. Dann ist der Titel wie eine letzte Schicht Farbe zu begreifen, eine Art Firniss.

Wenn ich ein Bild beginne, genieße ich den Moment vor der leeren Leinwand, denn in diesem Moment bin ich total frei, und alles ist möglich. Nie wieder nach diesem ersten Schritt habe ich in dem Arbeitsprozess die Möglichkeit, mich derart auszutoben, wie in der ersten Schicht Farbe.
Ich entscheide spontan, aus dem Bauch heraus, welche Farbe mir heute gut tut und verwende sie meist zusammen mit Weiß und Schwarz und einem Komplementärkontrast. Mich interessieren starke Kontraste, sie vermitteln nicht nur Tiefe und Spannung, sondern auch eine gewisse Dramatik.
Grafische Elemente, aufgebracht mit Grafit oder Kreiden, trennen oder verbinden die Farbflächen und setzen Akzente, bereits in der ersten Lage, auch wenn im Laufe der nächsten Farbaufträge vieles wieder verschwinden mag.
Meine Malerei ist ein authentischer Prozess, sowohl gefühlsmäßig als auch technisch – Pinselhaare haben ihre Berechtigung und dürfen auf den fertigen Bildern verbleiben.
Ich arbeite solange, bis der Punkt erreicht ist, das Bild loszulassen. Das Schwierigste ist dabei, sich selbst zu reduzieren und von starren Formen und Flächen, von einem starren Ausdruck insgesamt, zu befreien.

Cézanne sagte: Malen bedeutet, seine farblichen Eindrücke registrieren.
Und so betrachte ich meine Umgebung.
Picasso sagte:
„Ich konnte schon früh zeichnen wie Raphael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.“
Und es stimmt; Freiheit  ist eine der schwierigsten Disziplinen, in der Malerei  ebenso wie im Leben überhaupt.

Nun möchte ich Sie dazu ermuntern, Ihren Gedanken und Gefühlen beim Betrachten der Exponate freien Lauf zu lassen. Viel Freude!

Impressionen von der Vernissage im Kulturhaus Eppendorf - FAMILY WORK // Botha & Botha

Je 50 x 70, Mischtechnik auf Papier, KBOTHA 2013
Malerei von KBOTHA, Kulturhaus Eppendorf, großer Saal
Kulturhaus Eppendorf, großer Saal
Malerei von W. Botha, Kulturhaus Eppendorf, großer Saal
Malerei von W. Botha, Kulturhaus Eppendorf, großer Saal.
Fotos unten: Malerei und Keramik von KBOTHA im "kleinen Museums-Shop" der Ausstellung FAMILY WORK 
(Fotos: (c) KBOTHA 2013)

FAMILY WORK – Malerei von W. Botha und KBOTHA


Vernissage am Sonntag, 17. März 2013 um 11 Uhr im

KULTURHAUS EPPENDORF

Julius-Reincke-Stieg 13 a (vormals Martinistr. 40), 20251 Hamburg.

Die Ausstellung zeigt Malerei und Grafik von W. Botha und Kristina Botha. Vater und Tochter bedienen sich verschiedener Sujets: W. Botha zeichnet und malt, „um die Bruchkante zwischen Natur und Kultur zu erfassen und darzustellen, um Fluchtpunkte für stille Bilder zu finden: Himmel, Wolken, Wasser, Häfen, Strände und ferne Küsten“, während Kristina Botha sich in ihrer abstrakten Malerei hauptsächlich der Farbe, als dem Medium der Malerei, den Formen, Kontrasten und der Komposition widmet. Für den Betrachter eine spannende Gegenüberstellung zweier Arbeitsweisen.
(text: kbotha)