Sonntag, 17. November 2013

Blau, Blau, Blau

Tina, 2013
Blau ist die Farbe des Himmels und auch des Meeres, wenn das Himmelsblau sich in ihm spiegelt, was meist nur bei gutem Wetter der Fall ist. Blau ist auch die Farbe des dritten Auges, eine mystische Farbe also, dem Göttlichen/Spirituellen zugeordnet.
Blaue Farbpigmente waren früher (zum Teil auch heute noch) sehr teuer, weil sie viel schwieriger herzustellen waren als zum Beispiel Ocker- oder Brauntöne aus verschiedenen Erden. 
Das echte Ultramarinblau gewinnt man aus einem Pigment, das aus fein zermahlenem Lapislazuli besteht, darum war diese Farbe sehr kostbar und laut einer päpstlichen Bulle früher nur für den Mantel der Jungfrau Maria oder das Himmelsgewölbe auf Kirchenfresken zu verwenden. Heute wird Ultramarin künstlich aus schwefelhaltigem Aluminium-Silikat hergestellt.
Ein Vorläufer des Kobaltpigments, das in guter Qualität auch heute noch vergleichsweise teuer ist, war Smalte, ein mit Kobalt gemischtes fein zerriebenes Glas, welches bereits im alten Ägypten verwendet wurde, ebenso wie bei der venezianischen Buntglasherstellung. Im 15. Jahrhundert wurde es in der europäischen Tafelmalerei angewendet, im Barock war es für Darstellungen des Himmels bedeutsam.
Kleines Seestück, Öl auf Leinwand, KBOTHA 2013
Indigo wurde früher aus der indischen Indigopflanze oder dem eingebürgertem Färberwaid gewonnen. Im Mittelalter kannte man in Europa keinen anderen blauen Farbstoff.
Ägyptisch Blau ist eines der ältesten künstlich hergestellten Farbpigmente, belegt ist der Gebrauch im alten Ägypten seit der 4. Dynastie 2639 bis 2504 vor Christus. Es wird hergestellt aus Silicium und Calcium, Kupfer und Natrium oder Kalium.
Preußischblau oder Pariser Blau war das erste moderne synthetische Pigment mit der Formel  Fe4[Fe(CN)6]3 und chemisch ein Eisencyankomplex, ein sehr dunkles und lichtechtes Blau.
Mein Lieblingsblau, das Coelinblau, gehört zu den Kobaltblautönen, es ist ein Kobald-Zinn-Mischoxid und wird oft als Himmelsblau bezeichnet.
Teetasse, Steinzeug, KBOTHA 2013
Teetasse, Steinzeug, KB

TEXT & Fotos: (c) KBOTHA 2013

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